Wandervorschlag von Undeloh nach Wilsede

Station 1

Das „Undeloher Moor“, an dem Sie nun entlangwandern, gehört zu den wichtigen Feucht-Lebensräumen seltener Tiere und Pflanzen in der sonst wegen des meist vorhandenen Sandbodens überwiegend trockene Heide.
 

Station 2

Der Weg wurde hier aus der Heide an den Waldrand zurückgelegt, da er die Heide ungünstig zerschnitt. Später stellte sich heraus, dass nun die Wanderbewegungen vieler Insekten vom Wald in die Heide gestört werden. Um diese Störungen durch den Besucherverkehr zu minimieren, wird an einem neuen Konzept für die Wegführung in diesem Bereich gearbeitet.
 

Station 3

Viele ehemalige Heideflächen lagen brach und bewaldeten sich von selbst mit Kiefern oder sie wurden mit Kiefern und Fichten aufgefordert. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden noch einmal große Flächen aufgeforstet, obwohl dies durch die Naturschutzgebietsverordnung seit 1921 verboten war.
 

Station 4

Hier wurde Anfang der 70er Jahre ein hiebsreifer Altholzstreifen nicht wieder aufgeforstet. Nun ist eine Anbindung der Heideflächen zwischen Undeloh und Döhle an die Heide um den Wilseder Berg sichergestellt, die typischen heidebewohnenden Tiere können zwischen den Heideflächen wandern, die Populationen können sich austauschen.
 

Station 5

Das Bild der offenen, extrem baumarmen Heide wird durch Beweiden mit der Heidschnucke erhalten, einer urtümlichen Schafrasse. Durch ihren Verbiß werden nicht nur die natürlich aufkommenden Baumsämlinge beseitigt, sondern die Heidepflanze profitiert auch direkt davon, da sie kurz und wuchskräftig bleibt.
 

Station 6

Sie wandern an einem ehemaligen Bannwald vorbei, der dem Landesherren gehörte und deshalb im hiesigen Sprachgebrauch „Königliche Holzung“ genannt wird. Ein heute noch erkennbarer Grenzgraben schützt diese Waldparzelle vor dem Vieheintrieb, der den Baumnachwuchs und damit auf Dauer den ganzen Wald vernichten kann.
 

Station 7

Im Schutz der spitzen Nadeln des Wacholders bleiben einzelne Laubbäume vom Verbiß der Heidschnucken verschont. Sie können ungestört aufwachsen und überragen schließlich ihren „Ammenbaum“, den Wacholder, der dann wenige Jahre später an Lichtmangel stirbt.
 

Station 8

Aus Skandinavien vordringende Gletscher schoben riesige Erdmassen vor sich her und ließen sie an dem Punkt ihres weitesten Vordringens liegen. So entstand eine Hügelkette, deren Höchster Punkt der Wilseder Berg ist.
 

Station 9

Der Wilseder Berg ist eine der wichtigsten Punkte für die Land-vermessung. C.F. Gauß, Göttinger Mathematiker, errichtete hier 1822 einen Turm für seine Triangulationsmessungen.
 

Station 10

Das Ziel Ihrer Wanderung ist das Heidedorf Wilsede, das sich seinen Charme mit schönen alten Bauernhäusern bewahrt hat. Im Heidemuseum „Dat ole Huus“ können Sie einen guten Eindruck gewinnen, wie die Bauern hier dereinst in der „guten alten Zeit“ lebten.